Der Verein gegen betrügerisches Einschenken e.V. (VGBE) legt ein Reservierungskonzept für die Festzelte auf dem Oktoberfest vor. Demnach sollen 50% der Sitzplätze zukünftig über ein Buchungsportal kontingentiert für Münchner, Bayern und internationale Gäste zur Verfügung stehen. Das Konzept sieht weiter vor, dass lediglich noch 20% der Sitzplätze durch den Festwirt geben werden und 30% generell reservierungsfrei bleiben. „Jeder kann hierfür unsere Online-Petition an Oberbürgermeister Christian Ude unterschreiben, um dem Konzept die notwendige Unterstützung zu verleihen“, sagt Jan-Ulrich Bittlinger, Präsident des VGBE. Zudem möchte der VGBE die Festwirte verpflichten, die Biergärten bei Regen mit Markisen zu überdachen.
Der CSU-Fraktionsvorsitzende, Josef Schmid, hat auf die Online-Petition geantwortet und dazu folgendes geäußert:
„Die CSU-Stadtratsfraktion hat dieses Jahr -erneut- eine Initiative für einen weiteren Wiesn-Montag gestellt. Zahlreiche Einheimische meiden inzwischen das Oktoberfest, weil sie keine Plätze in Zelten bzw. Biergärten mehr erhalten. Spontanbesuche der Münchnerinnen und Münchner auf ihrem eigenen Fest werden daher häufig zu einem frustrierenden Erlebnis und führen zum Teil auch dazu, dass die Einheimischen das Oktoberfest meiden. Andererseits ist der Hinweis der Wirte ernst zu nehmen, dass bei einer Verringerung der Reservierungsquote auch viele Münchner Stammgäste (viele Privatpersonen und kleine und mittelständische Münchner Unternehmen) keinen Platz mehr erhielten. Nach Auskunft der Wirte sind noch immer über 80 Prozent (!) der Reservierungen aus dem Postleitzahlbereich 8xxxx. Die Verlängerung der Wiesn um einen Montag als reservierungsfreien „Einheimischen-Tag“ könnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und auch dem Bedürfnis der Einheimischen, in Ruhe einen Wiesnbummel mit entsprechendem Verzehr durchzuführen, entgegen kommen. Es steht zu vermuten, dass an diesem Montag die überwiegende Anzahl der Wiesn-Touristen München bereits wieder verlassen hat und sich somit auch der Druck auf Zelte und Biergärten von alleine reduziert, somit eine Entzerrung stattfindet. Eine entsprechende Erfahrung wurde mit der historischen Wiesn gemacht, als deswegen einmalig das Oktoberfest um einen Montag verlängert wurde. Eine entsprechende Vorlage des Wirtschaftsreferenten zur Reservierungspraxis wurde bereits zweimal auf Wunsch der Verwaltung vertagt. Meine Fraktion wird sich in der anstehenden Debatte um eine Lösung im Sinne der Einheimischen bemühen!“